Home Hilfe Suche Kontakt

Altstadt Jingzhou - Hauptstadt des Königreiches Chu

Info für die Nutzung von Social Plugins

Alte Stadtmauer von Jingzhou

Die Stadt Jingzhou (荆州), auch Jianglingcheng (江陵城) genannt, ist eine der Kulturhistorischen Städte Chinas und liegt in der Provinz Hubei, 230 Kilometer westlich von der Provinzhauptstadt Wuhan entfernt. Die Altstadt JIngzhou kann auf eine über 2600 Jahre Gesichte zurückblicken. Bereits in der Zeit der Frühlings- und Herbstannalen (770 - 403 v. Chr.) war Jingzhou wichtiger Handelshafen  am Fluss Yangtze sowie Regierungssitz und  Residenz der Chu-Könige. 411 Jahre lang hatten 20 Könige von Jingzhou (Jinancheng, 纪南城) aus das Königreich Chu regiert. In der Han-Zeit wurde schon erste Stadtmauer um Jingzhou gebaut. Zur Zeit der Drei Reiche (三国, 208 - 280 n. Chr.) war Jingzhou von besonderer strategischer Bedeutung und ein Schlachtfeld  zwischen Wei, Shu und Wu. Die Altstadt Jingzhou gilt als der Geburtsort der Chu-Kultur und das historische Zentrum der Kultur der Drei Reiche.

Sehenswürdigkeiten in Jingzhou

Die lange Geschichte und die reiche Kultur hinterlassen viele historische Stätten und kulturelle Attraktionen in Jingzhou. Neben zahlreichen Tempel sind vor allem die Stadtmauer von Jingzhou sowie das Stadtmuseum mit einer wertvollen Sammlung aus den Grabstätten Xiongjia Zhong sehenswert.

Stadtmauer von Jingzhou (荆州古城)

Der Bau der Stadtmauer von Jingzhou began bereits in der Westlichen Han-Dynastie. Ursprünglich wurde sie aus Erde gebaut. Im Lauf der Zeit wurde die Stadtmauer von Jingzhou mehrmals zerstört und wieder gebaut. Zur Zeit der Fünf Dynastien und der Zehn Reiche wurde die Mauer mit Steinen erbaut. Die jetzige Stadtmauer von Jingzhou, die man heute besichtigen kann, wurde aber erst im Jahr 1646 in der Ming-Dynastie errichtet. Es gab fünf Stadttore: das östliche Tor Yinbinmen, das südöstliche Tor Gonanmen, das westliche Tor Anlanmen, das nördliche große Tor Gongjimen und das nördliche kleine Tor Yuananmen. Im Jahr 1970 wurden weitere drei Tore gebaut. Die heutige Stadtmauer verläuft 3.75 km von Ost nach West und 1,2 km von Süd nach Nord und hat eine Fläche von 4,5 km². Sie ist 10,5 Meter lang, 8,8 Meter hoch und 10 Meter breit und verfügt über 26 Gewehrtürmer.  Das nördliche Stadttor mit seiner Mauer ist am prächtigsten und gilt als repräsentativsten Architekturen der Altstadt Jingzhou.

Zusammen mit der Stadtmauer von Nanjing in Jiangsu, der Stadtmauer von Xian in Shaanxi und der Stadtmauer von Xingcheng in Liaoning steht die Stadtmauer von Jingzhou auf Chinas Kandidatenliste für UNESCO-Weltkulturerbe.

Stadtmauer von Jingzhou

Stadtmuseum von Jingzhou (荆州博物馆)

Das Jingzhou Museum liegt am westlichen Tor der Altstadt Jingzhou und erstreckt sich über eine Fläche von 50.000 m². Das Museum besteht aus einer großen Ausstellungshalle, einer Halle zur Aufführung der Musik des Chu-Königreichs und zur Aufbewahrung von Musikinstrumenten aus der damaligen Zeit, einer Ausstellungshalle für kostbare Exponate und einem Lagerhaus für die Aufbewahrung von Kulturdenkmälern. Auf einer bebauten Fläche von 23. 000 m² und in verschiedenen Ausstellungshallen zeigt das in 1958 gegründet Stadtmuseum eine Sammlung von 13 Millionen Stück kultureller Relikte, überwiegende aus den archäologischen Ausgrabungen. Zu den Exponaten gehören erstklassige Kulturschätze von Bronzen, Keramiken, Porzellan, Lackwaren, Jade- und Steinschnitzereien, kostbare Gegenständen aus Seide, Gold und Silber sowie Bambus- und Holztäfelchen mit Inschriften (Jiandu, 简牍) und alte Gemälde. Ausgestellt ist außerdem ein unglaublich gut erhaltener über 2400 Jahre alter männlicher Leichnam aus der westlichen Han-Dynastie.

Stadtmuseum von Jingzhou

Jingzhou-Museum


Grabstätten Xiongjia Zhong (熊家冢遗址博物馆)

Die Grabstätte Xiongjia Zhong liegt 45 Kilometer nördlich von der Altstadt Jingzhou und ist die größte und am besten erhaltene Grabanlage des Königreiches Chu. Bei dem Hauptgrab, das noch gar nicht geöffnet worden ist, sollte sich nach Einschätzung von Experten um das Grab eines der Chu-Könige handeln. Südlich vom Hauptgrab verteilen sich über 130 Nebengräber. Westlich des Hauptgrabs liegen eine 134 m lange und 23 m breite Grabstätte mit 164 Pferden und 63 Streitwagen sowie weitere mehr als 30 kleinere Grabstätten mit Pferden und Streitwagen. Darüber hinaus befinden sich mehr als Hunderte quadratische oder runde Opfergruben südlich und westlich vom Hauptgrab. Das Museum Xiongjia Zhong umfasst zurzeit 41 ausgegrabene Nebengräber, 6 Opfergruben, 11 Gräber mit Pferden und Streitwagen.

Jingzhou Sanguan (荆州三观)

Zu Jingzhou Sanguan gehören drei bekannte daoistische Tempel in Jingzhou: Xuanmiao Guan (玄妙观), Taihui Guan (太晖观) und Kaiyuan Guan(开元观). Die Jingzhou Sanguan sind seit 2006 unter Denkmalschutz.

Xuanmiao Guan (玄妙观)

Der Tempel Xuanmiao Guan befindet sich nördlich der Jingbei Straße und wurde ursprünglich  in der Tang-Dynastie gebaut. Wichtige Gebäuden in diesem taoistischen Tempel sind der Jadekaiser Pavillon und der Lila Kaiserpalast aus der Ming- und Qing-Zeit.

Taihui Guan (太晖观)

Der Tempel Taihui Guan liegt auf dem Taihui-Berg, 3 km westlich von der Altstadt Jingzhou entfernt. Hinter dem Haupteingangstor stehen Glockentürme auf beiden Seiten. Weiter geht es zum Tempel der Himmlischen Könige, dem Jadekaiser-Pavillon und der Guanyin-Halle.

Kaiyuan Guan (开元观)

Der Tempel Kaiyuan Guan befindet sich in der Nähe des Westtors und westlich des Jingzhou-Museums. Der taoistische Tempel wurde ursprünglich in der Tang-Dynastie gebaut. Heute sehen Besucher Tempel-Gebäuden aus der Ming- und Qing-Zeit wie Shanmen, Leishendian, Sanqingdian, Tianmen und Zushidian.

Guandi-Tempel (关帝庙)

Der Guandi-Tempel befindet sich am Südtor der Altstadt Jingzhou und wurde 1396 in der Ming-Zeit gebaut. Die Haupthalle und die Sanyi-Halle beherbergen die Statuen der drei Waffenbrüder Liu Bei, Guan Yu und Zhang Fei aus Zeit der Drei Reiche.

Tiemü-Tempel (铁女寺)

Der Tienü-Tempel, Tempel des Eisenmädchens, liegt an der Sanyi-Straße in der Nähe des Nordtors der Altstadt Jingzhou und wurde vor 1.300 Jahren in der Tang-Dynastie gebaut. Im Lauf der Zeit wurde er mehrmals zerstört und wiedergebaut. Letzte umfangreiche Renovierung wurde in den 80er Jahren des 20 Jahrhunderts durchgeführt. Wichtige Gebäuden im Tempel sind das Haupttor Shanmen, die Haupthalle, der Tempel der Göttin der Barmherzigkeit (Guanyin) und der Maitreya-Tempel.

 

An- und Weiterreise

Jingzhou liegt zwischen Wuhan und Yichang und ist am Hochgeschwindigkeitsbahnnetz angeschlossen. Mit dem Hochgeschwindigkeitszug kann man Jingzhou von Yichang aus nur in einer halben Stunde und von Wuhan aus in eineinhalben Stunden erreichen. 

 

Weitere Informationen über Jingzhou und seine Umgebung