Chinas längste und schönste Nationalstraße G318

Die Nationalstraße G318 ist mit einer Gesamtlänge von 5.476 km die längste Straße in China. Sie beginnt am Volksplatz in Shanghai und verläuft etwa entlang des 30. nördlichen Breitengrades über Wuhan, Chengdu und Lhasa bis zur Brücke der sino-nepalischen Freundschaft in der Nähe von Zhangmu an der nepalesischen Grenze. Von dort führt die Anschlussverbindung über den 115 km langen Araniko Highway bis nach Kathmandu, der Hauptstadt Nepals. Chinas Nationalstraße G318 gilt auch als eine der weltweit längsten durchgehend nummerierten Straßen innerhalb eines Staates, nach dem australische Highway 1 (rund 14.500 km) und dem Trans-Canada Highway (8.030 km).

Die Nationalstraße G318 überquert Ost-, Zentral- und Westchina und führt durch viele chinesische Großstädte, Provinzen und Regionen wie Shanghai, Jiangsu, Zhejiang, Anhui, Hubei, Chongqing, Sichuan und Tibet. Neben vielfältigen Kulturen erlebt man unterwegs atemberaubende Fluss-, See- und Berglandschaften sowie unzählige Sehenswürdigkeiten: tiefe Schluchten, heilige Hochbergseen und majestätische Schneegipfel, zauberhafte Wasserdörfer mit Kanälen und Brücken, ursprüngliche Altstädte mit Märkten und Teehäusern sowie tibetische Kloster und Tempel. Nicht ohne Grund hat das Magazin „Chinese National Geography“ G318 als die schönste Nationalstraße Chinas bezeichnet.

Für viele Natur- und Kulturliebhaber ist es ein Traum, einmal im Leben eine Reise entlang der Nationalstraße G318 zu unternehmen.

Touristisch gesehen kann die Nationalstraße G318 in drei Teilabschnitte unterteilt werden:

• von Shanghai bis nach Chengdu
• von Chengdu bis nach Lhasa
• von Lhasa bis zur nepalesischen Grenze und weiter nach Kathmandu

Nationalstraße G318 von Shanghai bis nach Chengdu

Der Abschnitt der Fernstraße G318 von Shanghai nach Chengdu ist 2.526 km lang und verläuft etwa parallel zum Yangtze-Fluss und überwiegend in flachem Gelände. Die Landschaften im Ostteil werden vom Yangtze-Fluss maßgebend beeinflusst. Dazu gehören zahlreiche verwinkelte Kanäle und beeindruckende Wasserdörfer im Yangtze-Flussdelta sowie viele große Süßwasserseen entlang des Yangtze-Flusses. Darüber hinaus gibt es auch einige berühmte Berge wie z. B. Huangshan und Lushan, die auf der Liste des UNESCO-Weltnaturerbes stehen. An der Nationalstraße G318 von Wuhan über Yichang nach Chengdu sind noch zwei Sehenswürdigkeiten Jingzhou und Enshi zu empfehlen, die vielen europäischen Touristen weitgehend unbekannt sind. Die historische Altstadt Jingzhou war einst die Hauptstadt des Königreichs Chu in der Zeit der Frühlings- und Herbstannalen sowie das Kulturzentrum auch in der Zeit der Drei Reiche. Jingzhou kann heute noch eine Stadtmauer und viele andere historische Bauten aufweisen. Das verschlafene Städtchen Enshi ist die Heimat der Minderheiten Tujia und Miao und war lange Zeit wegen schlechter Verkehrsverbindung schwer zugänglich. Heute sind die alten Bräuche und Traditionen der Minderheitenkultur in Enshi immer noch gut erhalten. Landschaftlich gilt Enshi als eine der drei bekanntesten Hintergärten Chinas, neben Daxinganling in der Inneren Mongolei und Xishuangbanna in Yunnan. Hauptattraktionen in Enshi sind der Enshi Grand Canyon und das Folklore-Dorf der Tujia.

Trotz vieler kulturellen und landschaftlichen Attraktionen entlang der Fernstraße G318 zwischen Shanghai und Chengdu gibt es kaum Tourangebote für diese Reiseroute. Der Grund liegt vielleicht darin, dass die meisten Reisende einfach nur eine Yangtze-Kreuzfahrt im Reiseprogramm einbauen möchten und dabei die Reisemöglichkeiten auf dem Landweg weitgehend vernachlässigt haben. Zudem verliert die Nationalstraße G318 als Verkehrsverbindung zwischen Shanghai und Chengdu immer mehr an Bedeutung seit der Eröffnung der besseren und schnelleren Autobahn G42 zwischen Shanghai und Chengdu und Autobahn G50 zwischen Shanghai und Chongqing.

Weitere Reiseinfos und Tourangebote

• Kaiserkanal
• Yangtze-Kreuzfahrt
• Berge und Dörfer, Porzellan und Tee  
• UNESCO-Dörfer und Zauberberge 

Nationalstraße G318 von Chengdu bis nach Lhasa

Südliche Sichuan-Tibet-Route G318

Der Abschnitt der Fernstraße G318 von Chengdu bis nach Lhasa ist die beliebteste Reiseroute überhaupt und auch als die südliche Sichuan-Tibet-Route berühmt. Diese goldene Route erfreut sich unter einheimischen Touristen immer größere Beliebtheit. Jedes Jahr, insbesondere in den Sommerferien, reisen viele Chinesen entlang der Straße G318 nach Lhasa. Sei es allein unterwegs oder in einer Gruppe, sei es mit der Familie oder den Freunden, sei es mit dem Auto, dem Fahrrad oder teilweise zum Fuß, alle wollen nur eins: einmal im Leben diese abenteuerliche, abwechslungsreiche, einzigartige und wunderschöne Route auf unterschiedlichster Art und Weise zu erleben, bevor sie irgendwann durch moderne Autobahnen ersetzt wird.

Zu Höhepunkten gehören die Altstadt Shangli bei Yaan, die beeindruckende Tagong-Steppe, das von vielen Tibetern als Shangri-La angesehene Naturschutzgebiet Yading, das geheimnisvolle Nanjiabangwa-Gipfel, die spektakuläre Tsangpo-Schlucht (Yarlung Zangbo Grand Canyon), der malerische Ranwu-See sowie das wunderschöne Gebiet um Linzin, das oft als tibetische Schweiz bezeichnet wird.

• Überland von Sichuan nach Tibet (Südroute)

Nördliche Sichuan-Tibet-Route G317

Neben der südlichen Sichuan-Tibet-Route entlang der Nationalstraße G318 gibt es auch eine nördliche Sichuan-Tibet-Route entlang der Nationalstraße G317 von Chengdu über Dujiangyan, Wenchuan, Danba, Luhuo, Garze, Dege, Chamdo, Riwoche, Dengqen, Baqen nach Naqu. Die Nationalstraße G317 ist 2.034 km lang und verläuft fast parallel zur G318 durch Sichuan und Tibet. Der Straßenzustand von G317 ist schlechter im Vergleich zur südlichen G318, da die nördliche Route entlang G317 weniger genutzt wird. Zu wichtigsten Attraktionen entlang der Nationalstraße G317 gehören das Dujiangyan-Bewasserungssystem, das Wonglong-Naturschutzreservat, tibetische Dörfer in Danba, das Qiangbaling-Kloster in Chamdo, die Naqu-Steppe und der heilige Namco-See.

• Überland von Sichuan nach Tibet (Nordroute)

Alte Tee- und Pferdestraße

Die Sichuan-Tibet-Routen verlaufen zum Teil entlang der antiken Tee- und Pferdestraße. Diese ist eine über 1000 Jahre alte Handelsroute zwischen Yunnan, Sichuan und Tibet. Bereits im 10. Jahrhundert wurden Tee sowie Gewürze aus den Provinzen Yunnan und Sichuan über Osthimalaya nach Tibet gebracht. Auf dem Rückweg wurden Zucht- und Kriegspferde von Tibet nach China transportiert. Damals gab es aber keine durchgehenden Straßeverbindungen. Vielmehr mussten die Handelswaren mühselig durch unwegsames Gelände und über hohe Pässe des Osthimalaya-Gebirges gebracht werden.

• Shangri-La und die antike Tee-Pferde-Straße

Tourangebote für ausländische Touristen

Leider ist das östliche Gebiet von Tibet seit einigen Jahren für ausländische Touristen gesperrt, so dass eine Überlandfahrt entlang der Nationalstraße G318 oder G317 von Sichuan nach Lhasa nicht möglich ist. Ebenfalls unmöglich ist eine Reise überland von Nord-Yunnan über die Provinzgrenze nach Tibet. Wann die Nationalstraße G318 in den Grenzregionen Sichuan und Tibet für Ausländer wieder zugänglich ist, ist leider noch ungewiss (Stand: Dezember 2014).

Trotz dieser Beschränkung kann man die großen Teile der oben vorgestellten Landschaften und Sehenswürdigkeiten erleben, indem man die Tour innerhalb West-Sichuan oder von Sichuan nach Yunnan durchführen lässt und somit das Problem mit der Durchfahrt durch das momentan für Ausländer gesperrte Gebiet in Osttibet umgeht. Dafür bieten wir Ihnen die folgenden Reisen an:

• Privatreise durch Osttibet und West-Sichuan (Kham), 14-Tage-Privatreise 
• Von Sichuan nach Yunnan entlang der Tee- und Pferdestraße, 15-Tage-Privatreise
• West-Sichuan: das Tor nach Tibet, 8-Tage-Privatreise
• Sichuan Impressionen, 9-Tage-Privatreise
• Sichuans Naturwunder, 10-Tage-Privatreise
• Sichuan Panorama, 11-Tag-Privatreise

Nationalstraße G318 von Lhasa bis zur nepalesischen Grenze und weiter nach Kathmandu

Der Abschnitt der Nationalstraße G318 von Lhasa zur nepalesischen Grenze wird auch Friendship Highway genannt. Diese ist die beliebte Reiseroute überland von Tibet nach Nepal. Unterwegs besucht man mehrere tibetische Kloster und genießt zudem einen überwältigen Ausblick auf den Himalaya. Die Überlandfahrt führt zuerst ins malerische Yalong-Tal über den Yamdrok-See nach Gyantse und Shigatse. Dort besichtigt man das Kloster Palkhor-Choide und das Kloster Tashihunpo. Weiter geht es zur alten Klosterfestung Sakya mit ihren beeindruckenden Architekturen und wundervollen Wandmalereien. Von Tingri aus kann man einen Ausflug zum weltweit höchstgelegenen Rongbuk-Kloster bzw. zum Mount-Everest-Basislager unternehmen. Durch die chinesische Grenzstadt Zhangmu führt die Nationalstraße G318 zu ihrem Endpunkt an der nepalesischen Grenze. Von dort ins Kathmandu-Tal muss man nur noch 115 km auf dem Araniko Highway fahren.

• Tibet und Nepal, 15-Tage-Gruppenreise
• China, Tibet und Nepal, 18-Tage-Gruppenreise
• Tibet, Nepal und Bhutan, 22-Tage-Gruppenreise
• Von Lhasa nach Kathmandu über das Everest Base Camp, 10-Tage-Privatreise
• Von Nepal nach Tibet, 11-Tage-Privatreise
• Tibet und Nepal, 15-Tage-Privatreise