Home Hilfe Suche Kontakt

China Reisebericht von Kenneth Klischies

Info für die Nutzung von Social Plugins

Unsere 14 tätige Schülerreise nach China

Im November 2011 sind wir mit einer kleinen Schülergruppe in Richtung China aufgebrochen, wo wir zunächst 6 tagelang im Süden Chinas herumgereist sind und anschließend die übrigen 6 Tage bei Gastfamilien in der Chinesischen Sonderwirtschaftszone Shenzhen einige Kilometer von Hong Kong entfernt verbracht haben. Wir das sind 15 Schülerinnen und 5 Schüler der Jahrgangsstufen 9 und 10 sowie 4 Lehrer der Kooperativen Gesamtschule Neustadt am Rübenberge. Unsere Schule unterhält bereits seit dem Jahr 2006 ein Austauschprogramm in dessen Rahmen vor uns bereits 2 Delegationen nach China aufgebrochen sind.

Der Reise vorangegangen war die einjährige Teilnahme an einer China-AG, bei der Frau Roesler und Frau Stüber uns die Kultur der Chinesen näher brachten. Wir hatten das Glück, dass in dieser Zeit ein Fremdsprachenassistent aus dem Norden Chinas die KGS besuchte, der zudem noch sehr gut Deutsch gesprochen hat, und uns über sein Heimatland berichtete, denn wer könnte uns besser auf die Reise vorbereiten als ein echter Landsmann. Wir danken es Ihm sehr. Allerdings wussten wir leider eine lange Zeit nicht ob der Austausch tatsächlich stattfinden würde, da die chinesischen Behörden sich spontan gaben und ein eigentlich vorausgehender Besuch durch unsere chinesischen Gastschüler aufgrund von Problemen bei den Ausreisegenehmigungen auf einen unbestimmten Zeitpunkt verschoben wurde. Allerdings streben wir an, den Besuch 2012 Nachzuholen

1. Tag: Hinflug am 30.10.2011

Heute ist unser Abreisetag und die Koffer stehen bereit um sich mit mir auf eine lange Reise zu begeben. So weit weg von zuhause das ist echtes Neuland für mich da ich sonst über die üblichen Reiseziele wie Dänemark,  Schweden, die Türkei und Mallorca nicht hinausgekommen bin
Ich checke noch mal kurz ob Reisepass, Geld und die Schecks im Portemonnaie sind und dann geht´s auch gleich los.
Ich bin ein wenig aufgeregt glaube aber, dass meine Eltern noch angespannter waren als ich selbst. Mein Bruder konnte hingegen seine Freude kaum verbergen, zwei Wochen ohne mich zu sein.

Ankunft Busbahnhof KGS

Der Bus war bereits da und einige Schüler ebenfalls. Nachdem die Koffer alle eingeladen waren, wir uns von den Eltern verabschiedet hatten ging es pünktlich um 11.00 Uhr los. Auf der Busfahrt wurde sich erst mal rege mit den anderen Unterhalten denn obwohl wir zumindest fast alle knapp 1 ½ Jahre an der China AG teilgenommen haben, musste ich feststellen das ich immer noch nicht alle anderen Teilnehmer kante! Die Fahrt ging relativ schnell vorbei lediglich eine Pause mussten wir bei Kassel einlegen um die Lenk- und Ruhezeiten des Busfahrers einzuhalten. Auch war während der Fahrt wenig von der Aufregung zu spüren die bei der Abfahrt von Neustadt geherrscht haben. Ein Bisschen Großstadt Feeling gab es dann vorher schon mal durch den Blick von der Autobahn auf die Frankfurter Skyline   

16 Uhr  Ankunft Frankfurt am Main
In Frankfurt ging dann alles sehr schnell Nachdem der Bus einen Parkplatz gefunden hatte wurde sofort unser Gepäck ausgeladen und wir sind mit den Lehrern zu den Schaltern von KLM gegangen. Dort mussten wir in einen Automaten unsere Ticketnummer eingeben damit dieser uns unser Ticket ausdruckt. Damit sind wir Anschließend zur Gepäckabgabe gegangen wo wir unsere Koffer eingecheckt haben. Obwohl mein Koffer die für ein Gepäckstück vorgeschriebenen 20kg Gepäck um 1,2 Kilo überschritten wurde er anstandslos angenommen. Anschließend sind wir ohne Komplikationen durch die Sicherheitskontrolle gekommen und konnten dann noch ein letztes mal auf deutschem Boden das stille Örtchen Besuchen.

17:20 Uhr Flug Frankfurt - Amsterdam mit KLM
Um 20 nach 5 wurden wir in das Flugzeug rein gelassen Bzw. von einem Flughafenbus zum Flugzeug gebracht wo wir über eine Treppe einstiegen. Bei der Maschine handelte es sich um ein kleines zweistrahliges Flugzeug mit der Typenbezeichnung Embraer 190 das wie frisch aus der Fabrik aussah. Nachdem wir unser Handgepäck verstaut hatten und die üblichen nervigen Sicherheitshinweise beendet waren konnten wir pünktlich um 17:55 Richtung Amsterdam starten auf dem Flug gab es kurz einen kleinen Snack in Form verschiedener Kekse. Wie schon bei der Busfahrt wurde wieder darüber getratscht was man denn alles in China machen würde und was man für Erwartungen hat. Auf dem Flug konnte ich dann auch erste neue Bekanntschaften innerhalb unserer Gruppe verbuchen  Die Zeit verging Wort wörtlich wie im Flug und nach 1 Stunde und 25 Minuten konnten wir wieder Boden unter unseren Füßen spüren.

19:20 Uhr Ankunft Amsterdam
Ebenfalls Pünktlich landeten wir in Amsterdam Schiphol wo wir zunächst einmal durch die Passkontrolle mussten um aus der Sicherheitszone zu gelangen. Darauf gingen wir einmal durch den halben Airport bis wir an einer Rolltreppe ankamen die uns zu McDonalds führte. Dort hatten wir genug Zeit in Ruhe einige Wraps zu verspeisen die in Holland um einiges besser schmecken als in Deutschland aber leider auch ziemlich klein sind! Nach unserem Abendmahl ging es wieder in den Sicherheitsbereich und von dort aus direkt ins Flugzeug. Diesmal handelte es sich dabei um eine Boeing 747 besser bekannt als Jumbo Jet. Am Anfang habe ich mich auf den Flug gefreut da ich noch nie mit einem so großen Flugzeug geflogen bin und ich war zunächst auch von der Geräumigkeit des Fliegers begeistert. Allerdings erinnerte mich eher die extrem laute Lüftung die mir einen fast schlaflosen Flug bescherte an die Stimme eines Elefanten als die Größe oder das Aussehen die dem Jumbo Jet in Wirklichkeit den Namen gegeben haben

21:15 Uhr Amsterdam - Hong Kong
Obwohl das Flugzeug wie schon berichtet sehr laut und dementsprechend alt war, gab es von Seiten der Fluggesellschaft, in unserem Fall KLM Airlines, einen super Service. Als wir an den Plätzen ankamen lagen dort bereits Eine dünne Decke und ein Kopfkissen. Auf den Sitzen hatte sogar ich genug Platz obwohl ich mit meiner Größe von 1,98 größer war als die andern Teilnehmer. Diesmal kamen die gewohnten Sicherheitshinweise auch nicht von den Stewardessen sondern wurden auf den Bildschirmen abgespielt die jeder vor sich in dem Sitz integriert hatte. Während des Flugs gab es erst mal ein zweites Abendbrot auf das ich allerdings leider auf Grund von Magenbeschwerden, die sich allerdings während des Fluges wieder legten, verzichtete. Den Rest des Fluges Probierte ich das Gesamte Angebot an Entertainment aus von dem das meiste von dem Bildschirm vor mir kam. Das waren außer Filmen verschiedenster Kategorien auch Spiele, Musik und Radio. Irgendwann hatte ich mich dann auch allmählich an die laute Lüftung gewöhnt und konnte zumindest einige Zeit vor mich hin dösen.

2. Tag: Ankunft in Hongkong am 31.10.2011

Der neue Tag, allerdings nach Deutscher Zeit, Begann damit das wir für eine unserer Mitschülerinnen ein Ständchen aufgrund ihres 16 Geburtstages sangen. Allerdings hatten wir da noch einen langen Flug vor uns und es wurde schnell wieder ruhig im Flieger. Die Nacht im Flieger war lang und ich war umso froher als das Licht anging und eine baldige Landung andeutete. Langsam erwachten die Leute und man konnte sich endlich wieder mit jemand Unterhalten. Nach einem kleinen Frühstückssnack machte ich einen kleinen Spaziergang durch das Flugzeug und Betrieb Konversation mit meinen Mitschülern. Gegen 8:30 Berliner Zeit und 15:30 Hongkonger Zeit machten wir uns bereit für den Landeanflug. 

15:55 Uhr Ankunft Hong Kong

Pünktlich um 15:55 Hongkonger Zeit landeten wir auf dem International Airport Hong Kong auf Lantau Island. Wir waren alle froh endlich wieder Erde zu spüren und genossen unsere ersten Schritte nach dem langen Flug. Anschließend war wieder eile im Spiel. Nach dem unsere Lehrer sich kurz besprochen hatten wanderten wir zusammen zu einer kleinen U Bahn die innerhalb des Flughafen verkehrt. Im Unterschied zu Deutschen U Bahnen befindet sich dort als Absperrung zum Gleis eine große geschlossene Glasscheibe. Sobald die U-Bahn an der Station hält öffnen sich Schiebetüren in der Glasscheibe synchron zu denen der U-Bahn und man kann einsteigen. Bevor der Zug nun weiter Fährt schließen sich beide Türen sodass niemand auf die Gleise fallen kann. Die Bahnen im Flughafen sind immer lediglich im Abstand von 2 Minuten gefahren sodass wir schnell an unserem Ziel ankamen. Unser Ziel das war die Passkontrolle um vom Internationalen Gebiet nach Hong Kong einzureisen. Dafür mussten wir bereits während des Fluges einen kleinen Schrieb ausfüllen der in Zusammenhang mit dem Visum der Volksrepublik China die Einreise nach Hong Kong erlaubt. Nötig ist dies da Hong Kong zwar zu China gehört allerdings weitgehend unabhängig von der Zentralregierung von Peking regiert wird und ein Selbstbestimmungsrecht besitzt. Zuerst dachten wir dass die Passkontrolle sehr lange dauern würde. Allerdings waren die Beamten dort gut eingearbeitet und fertigten uns trotz kritischem und misstrauischem Blick in unsere Unterlagen schnell ab. Passend zum Anlauf kamen wir an das Gepäckband und nach knapp 10 Minuten war endlich jeder Koffer im Besitz seines Besitzers. Kurz darauf lernten wir endlich unsere Reiseführerin für Hong Kong kennen.

Sie stellte sich unter dem Namen Winnie vor und sprach sehr gut Deutsch. Anschließend führte sie uns direkt zu einem Bus. Als wir den temperierten Airport verließen kam uns als erstes ein Schwall schwül – warmer Luft entgegen der einem sofort zum schwitzen anregte. Wer jemals schon in ein Beim Bus lud der Busfahrer unsere Koffer ein und wir machten uns auf den Weg Richtung Hong Kong Kowloon. Sofort Nachdem wir aus dem Parkhaus des Flughafens rausgefahren waren wurden die Fotoapparate gezückt und die wunderbaren Motive von Hochhäusern und den bewaldeten Hügeln auf den Inseln fotografiert. Besonders Faszinierend fand ich die riesigen Wohnblöcke die viele Stockwerke in die Höhe ragen und die es in der Form wohl nirgendwo in Europa zu finden sind. Der Anblick Hong Kongs entlohnte uns für den anstrengenden Flug. Während der Busfahrt konnten wir dann auch endlich bei Winnie Euro in Hong Kong Dollar tauschen. 45 Minuten später kamen wir dann gegen 17:30 endlich im Hotel an. Dort machten wir eine kurze Besprechung auf der ich bereits feststellen musste das 2 Tage zum Besuch in einer großen Stadt wie Hong Kong viel zu wenig sind, besonders wenn man sich vorher erkundigt hat was es alles noch so tolles in der Stadt zu sehen gibt wofür man allerdings keine zeit hat.
Unser Hotel dort war das Anne Black Guest House. Obwohl die Zimmer vergleichsweise schlicht waren und kein besonderer Luxus vorhanden war konnte man dort gut übernachten. Nach einer schnellen Dusche und einem Klamottenwechsel machte sich unsere Gruppe auf Hong Kong zu erkunden. Unser erstes Ziel war ein traditionell chinesisches Restaurant. Dadurch das uns Winnie jedoch erst wieder am nächsten Tag zur Verfügung stand mussten wir alleine versuchen eine Bestellung aufzugeben was allerdings für einen Europäer alles andere als einfach ist. Das erste Problem war das die Bedienung leider kein englisch gesprochen hat sodass es eine Weile dauerte bis uns eine englische Speisekarte gereicht wurde. Nach langem hin und her entschied ich mich den meisten anderen anzuschließen und bestellte Reisrollen mit Beef und BBQ – Sauce. Nach einiger Zeit fanden wir zum Glück einen weiteren Gast der Englisch sprach und für uns Dolmetschte. Dieser machte sich zuerst extrem witzig wie wir mit Händen und Füßen versuchten unsere Bestellung zu vervollständigen , war aber dennoch sehr hilfsbereit und konnte schließlich auch den letzten zu einer Speise verhelfen. Leider stellte sich unser essen zumindest aus Deutscher Sicht als Flop heraus. Bei den Reisrollen handelte es sich um einige winzige Fleischstückchen die mit Chinakohl zusammen in einem weißen und extrem zähen etwas eingewickelt waren das wohl aus Reismehl und Gelatine bestand. Zum Glück erwies sich das Gericht als geschmacklos und ich konnte die Rollen um zumindest den kleinen Hunger zu stillen vertilgen. Nach dem Essen waren wir alle weder satt noch wirklich Glücklich und so machten wir uns im Einverständnis der Lehrer auf zum Nächsten McDonald’s wo wenigstens die Günstigen Preise für Menüs uns wieder aufheitern konnten. Nach dem verschlingen einiger Bürger waren wir alle wieder deutlich besser gelaunt und machten uns voller Erwartung auf in die Hongkonger Nacht. Eine Stunde lang dauerte die Wanderung, vorbei an blinkenden Neonschildern, bunten Luxus Stores und beleuchteten Hotels. Als wir an unserem Ziel, der Tsim Sha Tsui Promenade, ankamen konnten wir alle nur noch „WOW“ sagen den vor uns tat sich die wunderschöne Skyline von Hong Kong Island auf. Wie ein riesiges Kunstwerk passten sich die gewaltigen Leuchtreklamen von bekannten westlichen Marken den Hochhäusern mit ihrer modernen Architektur an. So etwas hatte ich noch nie gesehen. Wie in Ekstase machten wir alle Fotos und als dann noch einige aufgrund von Halloween, das an diesem Tag stattgefunden hat verkleidete Chinesen dort feierten war die Atmosphäre perfekt. Da waren wir nun 24 Personen aus einer Kleinstadt mit 36000 Einwohnern tausende Meilen weit weg von Zuhause in der Weltmetropole Hong Kong. Nachdem wir genügend Fotos gemacht hatten machten wir uns auf den Weg zum Clock Tower. Zum Glück trafen wir dort eine Frau die Englisch und Kantonesisch (Lokale Sprache in Hong Kong) sprach. Diese leitete uns zu einem Linienbus der uns in die Nähe unseres Hotels fuhr sodass wir nicht noch einmal den langen Weg zu Fuß gehen mussten. Am Hotel angekommen wurden einige Anweisungen bezüglich des nächstem Tages gemacht wonach wir uns endlich auf in unsere Zimmer machen konnten wo wir auch sofort tot müde in unsere Betten kippten und einschliefen.

3. Tag:  Victoria Peak – Stanley Market – Shenzhen Bahnhof

Der nächste Tag fing locker an zuerst mussten wir zwar unsere Koffer die wir allerdings alle nicht wirklich ausgepackt hatten wieder zusammen räumen jedoch wurden wir danach auch mit einem leckeren Frühstück bestehend aus Toast, Eiern und einigen Belägen belohnt. Nachdem wir einen kurzen Shoppingtrip in einen nahe gelegenen Supermarkt gemacht hatten um uns mit Getränken und Naschwerk zu bewaffnen hatten wir noch ein wenig Zeit um uns Auszuruhen. Leider verpennten wir ein wenig die zeit und wir kamen 10 min zu spät in die Lobby des Hotels. Es stellte sich heraus das alle Teilnehmer bereits im Bus saßen und nur noch auf uns gewartet haben. Ziemlich peinlich! Einige Minuten später als gedacht konnten wir uns dann endlich zum Viktoria Peak aufmachen. Auf der Fahrt erklärte uns Winnie das die Wohnungspreise in Hong Kong sehr hoch seien und die Menschen oft in kleinen Wohnungen mit vielen Menschen teilweise ohne Küche leben. Trotzdem hat Hong Kong eine große Oberschicht überall sah man Werbungen von Schweizer Uhren und französischen Modelabels. Irgendwann kamen wir dann endlich über einen Tunnel nach Hong Kong Island. Dort wurden uns weitere interessante Gebäude gezeigt wie der Jockey Club das ICC oder die Deutsche Schule. Aug dem Viktoria Peak hatten wir eine Aufenthaltszeit von einer halben Stunde. Zuerst führte uns Winnie als geschlossene Gruppe zum Aussichtspunkt hoch von wo aus wir eine atemberaubende Sicht über Hong Kong Island und das gegenüberliegende Kowloon hat. Nach dem wir die Aussicht genossen hatten habe ich mich mit einem anderen Teilnehmer auf zu Starbucks gemacht wo wir einen Eiskaffee getrunken und ein Stückchen Kuchen gegessen haben. Nachdem wir diesmal pünktlich zum Treffpunkt kamen konnten wir unseren Trip fortsetzen. Das Ziel diesmal war ein kleiner Hafen in dem kleine Boote lagen mit dem man eine kleine fahrt machen konnte. Allerdings haben wir uns gegen die Schiffsfahrt entschieden da wir alle leider zu wenig Geld getauscht hatten und wir später noch andere Anschaffungen machen wollten. So vergnügten wir uns mit Fotos machen und dem Beobachten der Fische die sich so Zahlreich im Wasser tummelten. Nach einiger Zeit ging es dann auch weiter. Der nächste Halt war an einem wunderschönen Strand der auch irgendwo in der Karibik hätte sein können. Wir zogen sofort die Schuhe und Socken aus und liefen ins Wasser allerdings nur bis zu den Waden da wir keine Wechselsachen dabei hatten. Das war genau das richtige und wir hätten nicht damit gerechnet das wir nochmal direkt an einen der Strände fahren würden den wir schon von weiten bewundert hatten. Eine kleine Fotosession hielt unsere Freude in Bildern fest und schließlich konnten wir uns zu unserer letzten richtigen Station in Hong Kong aufmachen. Auf dem Stanley Market wurde noch einmal richtig geshoppt. Vor allem traditionelle Andenken konnte man gut dort kaufen und schnell waren die letzten Hong Kong Dollar Ausgegeben. Der Markt hat einen asiatischen Scharm und ist zudem nicht teuer.

Leider hieß es dann schließlich Abschied nehmen von Hong Kong und hallo sagen zu einer anderen Welt. Mit der Metro ging es Richtung Shenzhen, die Heimat unserer Austauschpartner. Allerdings haben wir diese erst fünf Tage später kennengelernt da wir vorher noch in einem anderen Teil Chinas unterwegs waren. Nach einer etwa 50 Minütigen Bahnfahrt stiegen wir am Hauptbahnhof in Shenzhen aus. Sofort als wir die Metro verlassen hatten wussten wir das Hong Kong nicht mit China zu vergleichen ist. Wir fanden uns in einem total grauen Raum wieder in der wir erst einmal durch eine scharfe Passkontrolle mussten. Die vielen Kameras die dort installiert waren lösten ein Gefühl des Misstrauens aus. Nach der Kontrolle gingen wir erst einmal zu einem zentralen Punkt im Bahnhof der sich jedoch als riesig herausstellte. Während wir durch den Bahnhof gingen wurden wir die ganze Zeit von Chinesen angestarrt. Wir konnten uns zu diesem Zeitpunkt nicht erklären warum die Leute uns so faszinierend fanden und teilweise heimlich Fotos machten. Später fanden wir heraus das viele Chinesen noch nie Ausländer live gesehen haben. Für einen Europäer wie mich kaum vorzustellen. Nachdem wir etwas Geld gewechselt und schnell eine letzte Mahlzeit eingenommen haben eilten wir zum Nachtzug mit dem wir ins 500 km entfernte Guilin gefahren sind. Um 17:46 war abfahrt. Mit dem Nachtzug in China zu fahren ist eine ganz besondere Erfahrung. Wir schliefen in 6 Betten Abteilungen in denen jeweils 2-mal 3 Betten übereinander standen. Die Betten waren zwar relativ sauber aber trotzdem hat man sich dort nicht wirklich wohl gefühlt. Allerdings ist das fahren im Nachtzug der beste Weg mit den Einheimischen in Kontakt zu kommen und es ist zudem ein echtes Erlebnis. Um die Zeit herum zu bekommen wurde sich mal wieder lautstark unterhalten. Da wir alle nicht gut schlafen konnten gingen die Gespräche bis weit in den neuen Tag hinein. Irgendwann sind wir dennoch alle eingeschlafen.

4. Tag:  Ankunft Guilin und Stadtrundfahrt

Bereits um 6 Uhr hieß es für mich wieder aufstehen. Ich ging schnell in das kleine Bad in unserem Wagon und putzte mir die Zähne. Als ich wiederkam war der Großteil unserer Truppe wieder wach und ich konnte noch einige Fotos machen bevor wir gegen halb 8 am Bahnhof in Guilin ankamen. Dort mussten wir erst einmal unsere schweren Koffer eine unendlich lang erscheinende Treppe hinunter tragen bis wir schließlich an einem total trostlosen Bahnhofsparkplatz ankamen wo wir nach kurzer suche unseren Reiseleiter entdeckten. Mit einem Bus ging es dann weiter zum Hotel. Während der Fahrt stellte sich unser Reiseleiter vor. Er sprach gut Deutsch und sein Name war Sun. Er erklärte uns das der Guilin auf Deutsch Zimtblüte heißt und das im Sommer wenn die Zimtbäume blühen die ganze Stadt nach Zimt riecht. Guilin war anders als Gedacht eine saubere und lebensfrohe Stadt mit vielen Händlern und Einkaufmöglichkeiten. Sun erklärte das die meisten Flüsse die durch chinesische Städte fließen verschmutzt sind und das der Li Fluss auf dem wir am nächsten Tag eine Bootsfahrt machen würden, einer der wenigen  unverschmutzten Flüsse in China ist . Nach einer kurzen Fahrt erreichten wir unser Hotel das Guilin Grand Hotel. Dies war im Vergleich zum Nachtzug ein 5 Sterne Hotel und wir hatten dort wunderschöne große und saubere Zimmer mit allem was dazugehört. Interessant fand ich auch dass wir durch unsere Fenster genau auf ein chinesisches Wohnhaus schauen konnten und so den Alltag einer chinesischen Familie in Guilin mitbekommen haben. Nachmittags besuchten wir zuerst den Elefantenberg und den dazugehörigen Park. Dort konnten wir uns entspannen und Fotos für unser Album machen. Außerdem konnte man günstig Pflaumenlimonade kaufen, um sich so ein wenig zu erfrischen. In Guilin war es zwar deutlich kühler als in Hong Kong, aber es war trotzdem noch schön warm so dass wir in T-Shirt und Shorts herumlaufen konnten. Station 2 war ein kleiner Berg den wir über Treppen besteigen konnten. 300 Stufen später standen wir dann auf dem Gipfel des Berges und wir konnten ganz Guilin von oben sehen. Es war ein wunderschöner Ausblick und so konnten wir auch endlich den ersten negativen Eindruck von China im Bahnhof von Shenzhen vergessen. Weiter ging es dann mit dem Bus zur Lidiyan Tropfsteinhöhle wo wir erst mal von einer großen Menge Straßenhändler empfangen wurden die uns irgendwelche Touristen Souvenirs andrehen wollten. In der Tropfsteinhöhle hatten wir dann eine kleine Führung und wir machten alle fleißig Fotos. Danach konnten wir uns endlich wieder Richtung Hotel bewegen. Dort hatten wir allerdings nicht viel Zeit zum Ausruhen und gegen 15 machten wir uns dann auf den Weg zur Bank of China wo wir endlich unsere Travellerschecks einlösen wollten. Auf den Weg kamen wir an einigen Traditionellen chinesischen Restaurants vorbei vor denen lebende Fische, Frösche, Schildkröten und Geflügel in kleinen Schalen und Käfigen darauf warteten geschlachtet zu werden. Für uns Europäer war es unvorstellbar sich sein Fleischgericht lebend auszusuchen. Außerdem hatten viele von uns Mitleid mit den Tieren die alle ziemlich erschöpft aussahen. Nachdem wir die „seltsamen“ Restaurants für unsere Familien dokumentiert hatten konnte es weiter gehen und wir kamen endlich zur Bank. Dort zogen wir erst mal eine Nummer uns mussten warten bis wir aufgerufen wurden. Leider war ich einer der letzten und kam somit auch erst spät dran. Als ich endlich drankam musste ich noch unzählige Formulare unterschreiben bis ich endlich das Geld für meinen Travellerscheck bekam. Nun hieß es mal wieder Fast Food Time und wir gönnten uns ein riesiges Menü bei KFC. Abends hieß es dann Freizeit in Guilin und wir versuchten und wir fragten uns zu den besten Shoppingmöglichkeiten durch was sich allerdings als schwierig erwies da kein Einwohner wirklich gut Englisch sprechen konnte. Mit der gesamten Gruppe ging es dann spät am Abend zu einem traditionell chinesischen Restaurant. Dort bestellten wir verschiedene Gerichte von denen sich jeder etwas auf seinen Teller machen konnte den anders als in Deutschland bestellt in China der Gastgeber verschiedene Gerichte die in der Mitte des Tisches auf einen Drehbaren Untersatz gestellt werden so dass sich jeder bedienen kann. Da nach hieß es dann wieder Shoppen und besonders die Mädchen erfreuten sich an Günstigen Accessoires und Klamotten. Besonders witzig fand ich die chinesischen Marken Tommy Welai und Adivon die mich in Sachen Designe sehr an zwei internationale Marken erinnert haben. Gegen 9 Uhr traten wir dann wieder den Heimweg an und es war endlich Zeit sich Auszuruhen. Natürlich wurden zuvor noch die Zimmer der anderen Teilnehmer begutachtet und rückwirkend über den Tag gesprochen.

5. Tag:  Bootsfahrt und Yangzhou

Mein Schlaf endete abrupt um halb 9 als unser Zimmertelefon aufgrund eines Weckrufes von der Rezeption lautstark zu klingeln anfing. Während mein Zimmergenosse trotz des Weckrufes noch schlief nutzte ich die Zeit um mich im Bad für den Tag fertig zu machen und um halb 10 saßen wir bereits alle beim Frühstück im Hotel. Es gab Englisches Frühstück mit Eiern Schinken und Toast sowie ein chinesisches Buffet mit allerlei chinesischen Leckereien bei dem für jeden etwas dabei war. Wie auch schon die Tage zuvor mussten wir dann wieder die Koffer holen und alles zum Bus bringen. Die anschließende Busfahrt führte uns auch durch den neuen Wissenschaftspark von Guilin in dem fleißig gebaut wurde und überall chinesisch Firmen auf riesigen Plakaten werben. Dort haben wir das erste Mal das chinesische Wirtschaftswunder so richtig mitbekommen und registriert. Unsere Fahrt endete an einem kleinen Hafen am Li Fluss ein wenig außerhalb der Stadt. Von da aus machten wir unsere Bootsfahrt nach Yangshou. Die Koffer ließen wir im Bus der diese selbständig nach Yangzhou gebracht hat. Im Hafen mussten wir durch ein Gebäude durch bis wir zu unserem Schiff kamen. Es war ein kleines Schiff welches mit mehreren baugleichen Schiffen in einer Reihe stand. Nach kurzer Zeit ging die die Fahrt dann los und unser Boot bewegte sich gemächlich durch die wunderschöne Karstlandschaft. Unsere Lehrerin erklärte uns das die Karstlandschaft durch Auswaschungen des Regens entstanden sind. Dadurch blieben lediglich die harten Gesteinssorten in Form von kegelförmigen Hügeln und Bergen über. Obwohl wir unter Deck gemütliche Sitzplätze hatten blieb ich die meiste Zeit an Deck um die Natur zu genießen. Wir hatten Glück das die Sonne schien und wir uns so zudem noch an Deck Sonnen konnten. Eigentlich dauert die Fahrt mit dem Boot nach Yangshou gerade mal 2 Stunden allerdings war zu dieser Zeit niedrig Wasser sodass wir über 5 Stunden brauchten. Nach 3 Stunden gab es dann Buffet und wir schlugen uns alle ordentlich den Bauch voll. In Yangshou angekommen mussten wir etwa 45 min bis zu unserm Hotel wandern und waren schließlich überglücklich endlich angekommen zu sein. Zudem hatten wir diesmal ein 4 Sterne Hotel gebucht welches alle vorigen Unterkünfte bei weitem übertraf. Aus super ausgestatteten Zimmern mit riesigen Betten, hatte es auch einen Pool und guten Service. Nachmittags hatten wir endlich Freizeit und wollten natürlich erst einmal die Stadt erkunden. Es stellte sich heraus das man dort super Shoppen gehen konnte und versuchten unser Glück beim Runterhandeln von Kleidung und Souvenirs. Allerdings war ich dabei nicht so erfolgreich wie einige weibliche Teilnehmer die die Preise teilweise um 60% nach unten drückten. Trotzdem hatte ich am Ende einige gute Schnäppchen gemacht und war vollends zufrieden. Abend ging es dann mit der ganzen Truppe nochmal in die Stadt. Dort teilten wir uns in zwei Gruppen von denen eine bei McDonalds zu Abend aß und die andere traditionell Chinesisch speiste. Als wir mit essen fertig waren konnten wir alle wieder auf eigene Faust die Stadt entdecken. Es war bereits dunkel geworden und wir bemerkten das die Stadt gerade erst wirklich zum Leben erwacht ist. Auf der Einkaufsstraße tummelten sich jetzt noch mehr Menschen als noch bei Tageslicht und aus den Clubs dröhnte Lautstark Musik. Überall blinkten die Leuchtreklamen und die Händler versuchten ihre Waren noch eifriger als zuvor an den Mann zu bringen. Alles war mit Leben gefüllt und es herrschte eine Bombenstimmung. An den Marktständen kaufen wir noch schnell ein paar exotische Früchte und machten uns dann auf den Weg zum Hotel. Dort haben wir uns wieder gegenseitig besucht und ein bisschen Party gemacht. 

6. Tag:  Radtour in Yangshou und Fahrt nach Longsheng

Unser morgen begann wie immer mit dem Klingeln des Zimmertelefons. Anschließend wurden routiniert das Gepäck gepackt und sich zum Frühstück begeben. In unserem Hotel gab es ein großes Buffet mit einigen Europäischen Speisen. Unter anderem konnte man sich auch von einem koch sein Individuelles Rührei zusammen stellen lassen. Nach dem Frühstück liehen wir uns von einem Fahrradhändler alle ein Fahrrad aus und machten eine Tour durch den ländlichen Teil von Yangshou. Dort lernten wir das chinesische Landleben kennen. Unser Weg führte uns vorbei an Feldern mit Reis, Baumwolle und Mais sowie an kleinen Plantagen mit seltsamen Früchten. Oft sahen wir auch wie Frauen ihre Felder mit Wasserbüffeln bestellt haben und die Ernte per Hand durchgeführt haben. Auch die Fahrt durch die Stadt zurück zu unserem Hotel war aufregend da die chinesischen Bus und Autofahrer wegen jeder Kleinigkeit hupen und sich allgemein nur selten an Verkehrsregeln halten. Trotzdem achten die PKW Fahrer in China sehr auf Fußgänger und Radfahrer. An unserm Hotel hatte der Bus bereits unsere Koffer wieder eingeladen und wir machten uns auf den Weg nach Longsheng. Die Fahrt dauerte 3 Stunden. Die Kulisse wechselte dabei immer zwischen freier Wildnis und Städten die mal so bebend aus dem Erdboden gestanzt wurden. Bei einem Zwischenstopp konnten wir uns an einer Tankstelle mit Lebensmitteln versorgen und an einem Marktstand noch einige Früchte kaufen. Besonders beliebt bei uns waren dabei Mini Mandarinen die ausgezeichnet süß schmeckten und keine Kerne hatten. An dem Fuß des Gebirges auf dem das Dorf der Yao Minderheit liegt mussten wir umsteigen und fuhren von einem kleinen Busbahnhof mit dem Linienbus hoch in die Berge. Oben angekommen wurden wir bereits herzlich von einigen Frauen des Dorfes empfangen. Es wurden Fotos gemacht und obwohl es sich bei dem Dorf um ein wichtiges touristisches Ziel in China handelt und viele Europäer dort waren schauten uns die Bewohner an als wenn sie noch nie einen Weißen gesehen hätten. Nach einer endlos langen Wanderung über tausende Stufen kamen wir endlich an unserem Hotel an. Das Hotel war eine kleine Herberge mit sparsam eingerichteten Zimmern, allerdings vollkommen ausreichend für eine Nacht in dem Dorf. Da wir unsere Koffer nicht mit dem Linienbus mit nach oben nehmen konnten hatten wir in bevor wir aufgebrochen waren alle wichtigen Sachen für den die Tage in dem Dorf in unser Handgepäck getan. Da sich außer Wandern nicht viel in dem Bergdorf machen ließ und das auch aufgrund der Sonne die bereits untergegangen war nicht in Frage kam konnten wir uns endlich mal richtig Ausruhen und machten lediglich eine gemütliche Runde beim Abendessen. Wir bestellten uns alle reichlich den es stand vor allem westliche Kost auf der Speisekarte. Abends wurden wie immer noch ein wenig geschwatzt bis wir alle recht früh ins Bett gingen.

7. Tag:  Longsheng - Guilin

Ebenso früh wie wir ins Bett gegangen waren standen wir auch wieder auf. Nach einem kurzen Frühstück starteten wir zu unserer Wanderung in den Reisterrassen. Dabei führte uns Sun unser Reiseleiter einen schmalen Pfad entlang hoch zu den Terrassen. An den Hängen der Berge wächst überall Bambus und es gibt viele kleine Bäche die ins Tal fließen. Auf unserem Weg kamen wir oft an Brücken und kleinen Plattformen vorbei an denen Getränke angeboten werden. Nach einer Weile kamen wir endlich bei den Reisfeldern an die allerdings größtenteils abgeerntet waren. Nur vereinzelt gab es noch Felder in denen noch ganze Reispflanzen standen. Außer den Reisterrassen gibt es an den  Hängen auch kleine Gärten in denen Kräuter für Medizin und andere Früchte angebaut wurden. Eine wichtige andere Feldfrucht ist die Süßkartoffel die auch auf einigen Feldern angebaut wurde. Von oben hatten wir eine tolle Aussicht auf das Dorf und die Reisterrassen und haben den schönen Ausblick erst mal in einigen Fotos dokumentiert. Allerdings hatten wir dort auch einen weniger erfreulichen Konflikt mit einer Bergbewohnerin. Eine Schülerin aus unserer Gruppe hatte aus versehen einen maroden Schlauch der zur Bewässerung diente kaputt gemacht. Die Frau wollte 50 Yuan für die Reparatur die wir auch ohne mit der Wimper zu zucken bezahlten. Aus irgendeinem Grund wollte die Frau unser Münzgeld erst nicht annehmen mit dem wir bezahlen wollten jedoch konnte Sun die Frau überzeugen das Geld anzunehmen. Zurück am Hotel gab ein kleines Mittagsessen und schließlich machten wir uns wieder mit dem Bus auf ins Tal. Dort hieß es wieder umsteigen in unseren eigenen Bus in dem es aber auf Grund der starken Sonne kochend Heiß war. Mit dem Bus fuhren wir dann wieder nach Guilin. In Guilin hatten wir noch einmal die Chance Euro und Schecks in Yuan umzutauschen bevor wir in Zentrum von Guilin fuhren. Dort hatten wir Freizeit und haben die Zeit genutzt um einige Gruppenfotos zu machen sowie ein Eis zu essen. Danach hatten unsere Lehrer bereits einen Tisch in einem gut aussehenden chinesischen Restaurant  reserviert und wir endlich unsern Hunger stillen können. Im Restaurant lernten wir auch zufällig einen US-Amerikaner kennen der ausgezeichnet Deutsch sprechen konnte und aus San Diego kam. Als wir mit dem Essen fertigen waren stand der traurige Teil des Tages an. Wir mussten unseren Reiseleiter verabschieden und alle bedankten sich herzlich für die tolle Zeit. Auch er war begeistert von unserer Gruppe denn er hatte noch nie eine Jugendgruppe anleiten dürfen und es hat ihm sehr viel Spaß mit uns gemacht. Im Bahnhof wurden dann das letzte Mal die Koffer aus dem Bus ausgeladen und dann ging es auch schon los nach Shenzhen.

8. Tag:  Gastfamilien in Shenzhen

Vom Ablauf war die Fahrt ähnlich wie die hin Fahrt. Im Gegensatz zur Hinfahrt schlief ich diesmal jedoch wie ein Stein und wachte gerade rechtzeitig auf um mich vor der Ankunft fertig zu machen. Im Bahnhof wurden wir bereits von der chinesischen Englischlehrerin angefangen die den Austausch koordinierte. Sie führte uns zu einem Bus mit dem wir direkt zu unserer Partnerschule der Shenzhen Nanshan Foreigen Language School gefahren sind. Eine halbe Stunde dauerte die Fahrt bis wir an der Schule ankamen. Das Schulgebäude wirkte modern und relativ neu. Vor dem Eingang befindet sich ein großes Schiebetür und Sicherheitspersonal welches nur autorisierte Menschen in die Schule lässt. Ich finde die Sicherheitsvorkehrungen etwas übertrieben allerdings dient es ja auch dem Schutz der Schüler. An der Schule erwarteten uns bereits die Schüler die alle aufgeregt hin und her rannten. Sie waren aller viel jünger als wir. Während wir aus den Klassenstufen 9 und 10 Stammen gehen unsere Austauschschüler gerade mal in die 7. oder 8. Klasse. Nach einer kurzen Ansprache der chinesischen Lehrerin wurden wir unseren Gastfamilien zugeteilt von denen wir lediglich den Namen des Austauschschülers und die Mailadresse hatten. Meine Gastfamilie besteht aus meinem Austauschschüler der David heißt und seinen Eltern. Da in China die ein Kind Politik herrscht hat er keine Geschwister. Die ganze Familie war super nett zu mir und ich verstehe mich sehr gut mit meinem Austauschschüler. Nach dem ich mein Gepäck in den Toyota Geländewagen der Familie geladen hatte fuhren wir erst mal Essen. In einem luxuriös wirkenden chinesischen Restaurant aßen wir verschiedene leckere chinesische Speisen. Mein Gastvater erzählte mir dass er in der Stadtverwaltung eines Stadtbezirks arbeitet und dass er schon mal in Berlin war um sich dort weiter zu bilden. Danach ging es nach Hause. Die Wohnung der Familien befindet sich in einem kleinen Hochhaus am Rande der Stadt. Über einen Fahrstuhl kamen wir aus der unterirdischen Garage nach oben auf einen Balkon über den man in die Wohnung kommt. Vor dem Austausch sagten unsere Lehrerinnen uns  das in China aufgrund der hohen Mietpreise kleine Wohnungen üblich waren. Dies konnte ich jedoch nicht bestätigen da die Wohnung meiner Gastfamilie ausgesprochen groß ist. Besonders schön fand ich die traditionell chinesische Einrichtung gemischt mit modernem Hightech wie Flachbildschirm und Klimaanlage. In der zwei Zweistöckigen Wohnung hatte ich mein eigenes Zimmer. Darin stand mir ein eigenes doppelt Bett und eine eigene Klimaanlage zur Verfügung. Nachmittags machte ich dann mit meiner Gastmutter und meinem Austauschschüler eine kleine Tour mit dem Auto durch Shenzhen. Shenzhen ist eine wundervolle Stadt. Alles ist sauber und obwohl viele Menschen ein Auto haben gibt es selten Staus. Die Stadt hat knapp 13 Millionen Einwohner und es werden überall neue Hochhäuser gebaut. Zum Stadtbild gehören auch die vielen Fabriken in denen z.B IPod für Apple gefertigt werden. Diese Fabriken fand ich aber nicht störend da sie perfekt in Stadtbild passen. In Shenzhen gibt es auch sehr viele Busse die die Wanderarbeiter aus ärmeren teilen Chinas mobile machen. Am Ende sind wir noch auf den Di Wang Tower gegangen. Er ist das zweit höchste Gebäude in Shenzhen und einer der höchsten der Welt. Von oben konnte man die ganze Stadt überblicken. Es war einfach ein fantastischer Anblick. Überall führen Autos und gingen Menschen. Die große Stadt wirkte mit einmal so klein. Zuhause übergab ich meiner Gastfamilie meine Gastgeschenke die ich schon die ganze Zeit in meinem Koffer durch halb China schleppen musste. Darum war ich froh sie endlich los zu werden und Platz für andere Sachen zu haben. Doch ich hatte die Rechnung ohne meine Gastfamilie gemacht die mir zwei wunderschöne Tassen einer Berühmten chinesischen Manufaktur in einem riesigen Karton und einen edel bemalten Teller gaben. Ich freute mich zwar extrem Doll über die Geschenke wusste aber nicht wie ich diese in meinem ohnehin überfüllten Koffer noch unterbringen sollte. Ich bedankte mich erst mal herzlich für die Geschenke und ging dann schlafen.

9. Tag:  Erster Schultag in China

Um 6 Uhr klingelte mein Wecker den ich mit am Vortag gestellt hatte. Zuerst ging ich ins Bad und duschte mich schnell. Anschließend packte ich alle Sachen zusammen die ich für den Tag brauchte. Als ich nach unten ins Esszimmer kam war der Tisch bereits gedeckt und ich konnte sofort anfangen zu essen. Es gab ein süß schmeckendes Brot und Marmelade. Zu meiner Verwunderung hatte meine Gastfamilie mir außerdem Oldenburger Milch hingestellt die aus Deutschland importiert wurde. Als ich satt war fuhren wir sofort diesmal mit dem Kombi der Familie zur Schule. Die Schule liegt etwa eine halbe Stunde von der Wohnung entfernt. In der Schule lieferte mich mein Chinese in einem Raum ab in dem bereits einige andere aus unserer Gruppe warteten. Nach dem alle angekommen waren machten wir erst mal eine Führung mit dem Schulleiter durch die Mittelschule. Dabei erfuhren wir viel Interessantes über das chinesische Bildungssystem und wie die Schüler gefördert werden. Die Shenzhen Nanshan Foreign Language School umfasst sowohl die Grundschule, Mittelschule und Oberstufe als auch schuleigene Kindergärten die alle einen eignen Campus haben. Insgesamt gehen über 6500 Schüler auf die Shenzhen Nanshan Foreign Language School.

Unsere nächste Station war die Grundschule. Im Eingang hatten die Schüler extra für uns gebastelte Willkommensschilder aufgehängt und waren ganz begeistert von uns. Wie davor empfing uns auch in der Grundschule der dazugehörige Direktor und zeigte uns die Schule. An der Schule wurden wir zeuge der wöchentlichen Flaggen Zeremonie bei der aller Schüler in reih und glied stehen, während einige auserwählte die Flagge Chinas hissen dürfen. Danach war morgen Sport angesagt an dem einige aus unserer Gruppe spaßeshalber teilnahmen. Am Ende machten wir noch ein Gruppenfoto mit einigen Lehrern und dann ging es auch schon weiter zu einen der Kindergärten. Auch dort wurden wir wieder auf Deutsch willkommen geheißen  und freudig von den Kindern empfangen. Auch dort wurde Morgensport gemacht. Dabei steht ein Betreuer vorne der einzelne Übungen vormacht die die Kinder dann nachmachen. Um das ganze etwas spaßiger zu gestalten hat jedes Kind dafür eine Rassel in jeder Hand. Am Ende machten wir wieder Fotos mit dem Personal und fuhren dann zu einem weiteren Kindergarten. Dort waren etwas ältere Kinder die bereits Englisch Unterricht bekamen. Zu Mittag wurden wir von der chinesischen Schule zum Essen in ein nobles chinesisches Restaurant eingeladen. Auch der Direktor war dabei und wir durften alle mit ihm anstoßen. Das war schon ein tolles Gefühl und wir fühlten uns alle ein wenig wichtig. Nach dem Essen ging es dann mit dem Bus zum Freizeitpark Window of China. Dort wurden wir von einem Kamerateam begleitet während wir eine Rundfahrt durch den Park machten. In dem Park waren viele chinesischen Sehenswürdigkeiten wie z.B. die chinesische Mauer in Miniaturformat nachgebaut. Außerdem gab es verschiedene Häuser in denen sich je eine chinesische Minderheit wie z.B. die Tibeter oder die Yao vorgestellt haben. Ziemlich erschöpft kamen wir dann wieder bei der Mittelschule an wo wir von unseren Gasteltern abgeholt wurden. Anschließend ging es zum Mittag nach Hause wo es Dumblings gab. Dumblings sind kleine Teigtaschen die mit Chinakohl und Fleisch gefüllt sind und meiner Meinung nach richtig lecker schmecken. Danach fuhren wir noch zusammen Einkaufen und ich kaufte mir erst mal Unmengen an chinesischen Süßigkeiten. Wieder in der Wohnung angekommen bekam ich einen großen Obstteller den ich noch schnell vorm zu Bett gehen verdrückte.

10.Tag:  Besuch der High-School und Luo Hu Commercial City

Mein Tag fing wie der vorige mit dem klingeln meines Weckers an. Ich machte mich schnell fertig und aß Frühstück. Dann wurden wir zu Schule gebracht wo ich mich mit den anderen deutschen traf. Heute stand das besuchen der High-School und die Teilnahme am Unterricht auf dem Programm. Die Fahrt mit dem Bus dauerte relativ lang und nach einer dreiviertel Stunde erreichten wir endlich unser Ziel. An der Schule wurde unsere Gruppe aufgeteilt da wir nicht alle in eine Klasse gehen konnten. Meine Gruppe nahm am Englisch Unterricht teil. Die Schüler dort sind alle in unserem Alter und so verstanden wir uns prächtig mit ihnen. Nach dem Unterricht wollten viele chinesische Schüler unsere Email Adresse die wir ihnen auch gaben. Als nächstes trafen wir uns in einem Versammlungsraum der Schule wo wir weitere Absprachen mit unseren Lehrern machten. Die chinesischen Lehrer führten uns danach zur Sporthalle wo wir beim Tae-Kwon-Do zuschauen durften. Ich war echt verblüfft wie gelenkig die Schüler dort sind und das wirklich alle mitgemacht haben und keiner nur daneben saß. Ein Kalligraphie Kurs folgte bei dem wir unseren Namen mit chinesischen Schriftzeichen schreiben konnten. Später machten wir dann auch ein Badminton Turnier gegen die Chinesen bei dem wir leider aufgrund des Heimvorteils der Chinesen verloren. Nach einem Mittagsmahl in der Mensa der Schule mussten wir auch schon wieder aufbrechen und uns von unseren neuen Freunden verabschieden. Das nächste Ziel hieß gemeinsames Shopping. Dafür fuhren wir zur Luo Hu Commercial City, welches ein riesiges Einkaufscenter mit tausenden Geschäften ist. Überall sind kleine Läden bei denen man von Elektronik über Textilien alles kaufen kann. Wir alle haben uns erst mal mit billigen Artikeln ausgestattet und ordentlich Geld ausgegeben. Obwohl wie über 2 ein halb Stunden Zeit hatten hätten wir alle noch länger da bleiben können. Schließlich machten wir uns auf den Weg zurück zur Schule wo wir wieder abgeholt wurden. Abends ging es dann noch in ein Shopping Center in dem sich eine große Videospielhalle befindet. Danach machten wir noch am Shenzhen Bay Gebäude Fotos, welches ein riesiges Ungetüm aus Stahlbeton und Glas ist. Leider war es schon sehr dunkel sodass die Fotos nicht sehr gut wurden. Wir machten uns danach auf den nachhause Weg. In der Wohnung angekommen machte ich mich auch sogleich bettfertig um für den nächsten Tag wieder fit zu sein. Ich schrieb meinen Eltern noch kurz eine SMS und schlief schließlich ein.

11. Tag: Lian Hua Mountain und Shenzhen Museum

Für mich hieß es an diesem Tag wieder um 6 Uhr aufzustehen. Nachdem ich mit duschen und Frühstück fertig war wurden wir zur Schule gebracht. Leider hatte es über Nacht angefangen zu regnen und die Temperaturen waren deutlich gefallen. Zum Glück bekam ich von meiner Gastfamilie der sich später als überlebenswichtig herausstellte. Mit der ganzen Truppe machten wir uns dann mit dem Bus auf den Weg. Nach einer kurzen fahrt hielten wir vor einem Kunstmuseum was wir besuchten. In dem Museum wurden Werke von chinesischen Künstlern ausgestellt. Allerdings trafen die Bilder nicht ganz unseren Geschmack und wir vertrieben uns mit Fotoshootings die Zeit. Als wir alle fertig waren ging es weiter. Draußen bemerkten wir das es nun noch mehr regnete und hofften bald wieder ins warme des Busses zu kommen. Allerdings hatten wir da falsch gedacht denn die chinesischen Lehrer wollten noch unbedingt mit uns zu Fuß auf den Lian Hua Mountain gehen. Zum Glück hatte ich meinen Regenschirm mit sodass wenigstens meine Haare trocken blieben. Erschöpft kamen wir dann etwa 45 min total durchgenässt auf dem Gipfel des Berges an. Obwohl man von da oben eine wundervolle Sicht auf Shenzhen hat konnte das niemand von uns so recht genießen weil wir alle einfach nur kaputt waren und zum Bus wollten. Ich machte noch schnell ein Foto von Deng Xiaoping von dem eine Statue auf dem Berg steht und der einer der Väter des modernen Chinas ist. Als wir endlich wieder am Bus ankamen waren wir alle ziemlich erleichtert. Eigentlich wollten die chinesischen Lehrer uns danach zu einem chinesischen Restaurant einladen, deshalb wunderten wir uns als wir mit einmal vor Pizza Hut standen. Plötzlich vergaßen wir die lange und harte Wanderung und freuten uns einfach auf die erste richtig gute Pizza seit langem. Wir schlugen uns alle so voll wie schon lange nicht mehr und genossen jeden Bissen. Dann konnten wir noch ein wenig in einem nah gelegenen Einkaufszentrum herum schauen in dem es viele kleine Läden mit chinesischem Spielzeug und eigenartige Gadgets gab. Am Ende besuchten wir noch Shenzhen Museum. Dort konnten wir eine riesige Ausstellung über Shenzhen besichtigen. Vor etwa 60 Jahren war Shenzhen lediglich ein kleines Fischerdorf das sich durch die Einrichtung einer Sonderwirtschaftszone durch Deng Xiaoping aber rasend schnell in eine 13 Millionen Metropole verwandelte. Auch im Museum waren wir wieder für die chinesischen Besucher eine echte Attraktion und wir mussten zahlreiche Bilder mit ihnen machen. Gegen 17 Uhr waren wir dann auch endlich fertig und bewegten uns wieder Richtung Schule. An der Schule musste ich eine Weile auf meine Gastmutter warten die mich schließlich abholte. Mein Austauschschüler war diesmal nicht dabei da er Golftraining hatte. Wir holten dann David ab und fuhren zusammen zu einem großen Supermarkt wo ich mich mit Essen und Trinken eindeckte. Bei meiner Gastfamilie zu Hause durfte ich anschließend an den PC und meine Emails checken. Ich freute mich sehr als ich sah das einige meiner Freunde bei ICQ on waren und ich chatte fast die halbe Nacht mit ihnen, bis ich endlich ins Bett ging.

12.Tag:  Letzter Tag und Sportfest

Ich stand wie immer um dieselbe Zeit auf und ging ins Bad und zog mich anschließend um. Auch wenn jeder Tag von den Erlebnissen her Grund verschieden war so stellte sich bei uns allen ein bestimmter Rhythmus ein nach dem die Tage verliefen. Diesmal gab es auch eine Kleinigkeit Warmes zum Frühstück und zwar Kleine Kügelchen aus einem weichen luftigen Teig die mit Fleisch gefüllt waren. Wie jeden Tag trank ich anschließend noch schnell meine Milch aus und wir ließen uns anschließend zur Schule bringen. Heute war ausnahmsweise mal kein Ausflug außerhalb der Schule geplant und wir sollten einfach beim Unterricht mitmachen. Außer mir war noch eine weitere Deutsche in der Klasse meines Austauschschülers so dass wir uns wenigstens ein wenig Unterhalten konnten. In Davids Klasse gingen 44 Schüler und er erzählte mir das währen noch wenige. Dementsprechend laut ging es auch im Unterricht zu und von dem elitären Verhalten das man bei der Fahnen Zeremonie am Anfang gesehen hat war nicht mehr viel zu spüren. Niemand hat so wirklich dem Lehrer zugehört und alle haben sich lautstark unterhalten. Trotzdem war der Unterricht ziemlich langweilig da wir nicht eingebunden waren und nur zuhören durften. Nach einer Stunde Mathe, Englisch und Physik war dann auch endlich Mittagspause und wir wurden in die Mensa der Schule geführt. Dort bekamen wir zu unserer Überraschung ein recht passables Essen mit leckeren Hähnchennuggets. Am Nachmittag durften wir dann alle bei der Eröffnung der Sportspiele mit marschieren die eigentlich schon am Vortag stattfinden sollte, allerdings wegen des Regens um einen Tag verschoben wurde. Bei der Eröffnung hatte jede Klasse ein eigenes Kostüm welches jeder Schüler aus der entsprechenden klasse tragen musste. Auf einer großen Wiese trafen sich alle Klassen und stellten sich schon mal in reih und glied auf. Alles Deutschen hatten dabei die Ehre ganz vorne mit zu marschieren. Nun marschierte Klasse Für Klasse im Gleichschritt auf dem Sportplatz ein und stellte sich anschließend in Reihe mit dem Gesicht zur Tribüne auf der die Lehrer saßen auf. Danach hieß es für uns nach ohne unsere Austauschschüler uns oben auf die Tribüne zu den Lehrern zu stellen. Nach einer Ansprache durch wichtige Vertreter der Schule wurde die Fahne der Volksrepublik China gehisst  und alle Schüler und Lehrer sangen mit unglaublicher Begeisterung die Nationalhymne mit die über die Boxen abgespielt wurde. Das war schon irgendwie ein bemerkenswertes Gefühl wenn man vorne steht und einen hunderte von Schüler ansingen. Darauf übergab uns der Direktor allen einige Buttons die seinen Worten nach die Freundschaft zwischen China und Deutschland verdeutlichen sollen. Die Zeremonie zog sich danach noch einige Zeit hin bis Schluss war und wir uns abholen lassen konnten. Diesmal holte uns nicht Davids Mutter sondern sein Cousin von der Schule ab der manchmal als Fahrer einspringt. Zusammen fuhren wir zur U-Bahn Station und fuhren mit einer völlig überfüllten Bahn zur Dongmen Meile. Die Dongmen Meile ist eine riesige Einkaufsstraße in Shenzhen in der man sehr gut Essen und Einkaufen kann. Als erstes aßen wir dort eine Kleinigkeit und dann machten wir uns auf die Suche nach Essstäbchen die ich meiner Mutter mitbringen wollte. Außerdem wollte ich auch Zuhause meine neuen Kalligraphie Fähigkeiten ausprobieren und brauchte dafür einen chinesischen Pinsel. Leider fanden wir nichts davon sodass wir noch kurz einige Fotos vor dem ersten McDonalds Restaurant Chinas welcher sich dort befand machten und dann wieder zum Auto fuhren. Mit dem Auto fuhren wir schließlich zu einem Supermarkt in dem ich alles was ich brauchte bekam. Im Auto realisierte ich dann erst das dies der letzte richtige Tag in China war und ich konnte es gar nicht fassen das ich in etwas über einem Tag wieder in der winzigen Stadt Neustadt wohnen würde ohne die vielen Lichter und das beschäftige Straßenleben. Zurück in der Wohnung war es schon ziemlich spät und ich musste immer noch meinen Koffer packen und meine Geschenke verstauen. Es war etwa 0 Uhr als ich alles zusammengepackt hatte und endlich die Augen zumachen konnte.

13. Tag:  Abschied und Rückflug

Der Wecker meines Handy´s klingelte diesmal  um 5 Uhr, so dass wir  bereits um 6.10 Uhr an der Schule sein sollten. Ich ging schnell ins Bad und machte mich fertig. Ich war noch todmüde von gestern und ich war deshalb auch nicht all zu schnell. Für das Frühstück hatte ich leider keine Zeit mehr aber meine Gastmutter hatte mir zum Glück ein Lunchpaket zusammengestellt. Ich verabschiedete mich nochmal ordentlich und bedankte mich für die schöne Zeit in der Familie. Der Vater brachte mich noch schnell zur Schule wo bereits einige Busse standen. Dort luden wir mein Gepäck aus und dann ging es auch schon los. Wir alle waren sehr traurig weil wir eine so schöne Zeit in China hatten und wir die Gastfamilien bereits da vermissten. Auf der anderen Seite waren wir happy endlich bald wieder bei unseren eignen Familien zu sein und  wieder deutsch essen zu können. Mit dem Bussen fuhren wir dann nach Hong Kong zum Flughafen. Eigentlich war es geplant mit der Fähre direkt von Shenzhen zum Airport zu fahren aber leider hatten sie unsere reservierten Plätze aus irgendeinem Grund an andere Vergeben sodass wir die Alternative mit den Bussen nutzen mussten. Diesmal ging sogar die Passkontrolle relativ schnell und wir hatten im Airport genug Zeit um unsere Koffer in Ruhe abzufertigen und durch die Sicherheitskontrolle zu gehen. Vom Flughafen aus konnten wir noch einen letzten Blick auf Hong Kong werfen. Pünktlich um 10:50 startete unser Flieger Richtung Paris. Diesmal flogen wir mit Air France. Das Flugzeug war zu meinem Glück deutlich leiser als das vorige und so konnte ich super im Flugzeug schlafen. Auch bei Air France gab es wieder Kopfkissen und Decke sowie Unterhaltungselektronik. Das Essen schmeckte diesmal sogar noch ein wenig besser und ich aß die gesamte Portion restlos auf. Insgesamt lief der Flug genauso ab wie der Hinflug. Zwar hatten wir hin und wieder Turbolenzen. Trotzdem war der Flug insgesamt ruhig und nach 13 Stunden Flug landeten wir um 17:00 Ortszeit in Paris. Der Airport in Paris war entgegen meinen Erwartungen zu dieser Zeit sehr leer. Leider war in Paris nicht viel Zeit zum Entspannen da unser Flieger nach Frankfurt bereits um 18:25 startete. Wenn man einen 13 Stunden Flug hinter sich hat dann kommt einem ein anderthalb Stunden Flug fast wie ein Wimpernschlag vor. Um 19:45 waren wir dann endlich in Frankfurt. Als wir dort auf unser Gepäck warteten war ich so müde das ich fast auf dem Marmorboden des Flughafens eingeschlafen wäre. Leider hatten wir da noch eine vierstündige Busfahrt vor uns auf die ich mich nicht gerade freute. Von der Busfahrt weiß ich dann auch kein bisschen mehr da ich einfach die ganze Zeit geschlafen habe. Irgendwann wachte ich dann auf und bemerkte das wir gerade auf den Schulparkplatz gefahren waren. Ich war froh das ich es in Frankfurt noch geschafft habe meiner Mutter eine SMS zu schreiben wann sie mich abholen sollte. Ich begrüßte meine Mutter mit einer dicken Umarmung und fuhr dann mit ihr nach Hause wo ich sofort erschöpft ins Bett fiel.

Abschlussbericht China Austausch

Für mich war die Entscheidung am China Austauschprogramm unserer Schule teilzunehmen auf jeden Fall die Richtige Entscheidung. In den Tagen die wir in China verbracht haben habe ich so viel über China gelernt und viele neue Menschen kennengelernt sowie auf Deutscher als auch auf Chinesischer Seite. Ich glaube es ist extrem wichtig, dass es solche Austauschprogramm gibt da sie Vorurteile ausräumen können und Konflikte vorbeugen. Heute da China eine so starke Wirtschaftsnation ist kann es auch beruflich ein Vorteil sein wenn man China wenigstens ein wenig kennt und versteht. Aber ich habe in China nicht nur die chinesische Kultur kennengelernt und die Vorteile des Großstadtlebens, sondern auch welche Vorzüge das leben in Deutschland bietet. In Zukunft will ich auf jeden Fall noch einmal nach China da dieses Land einfach so vielfältig ist und ich gerade vielleicht mal 1% des Landes gesehen habe. Ich halte auch weiter Kontakt zu meinem Austauschschüler und hoffe, dass auch er bald nach Deutschland kommt und unser Leben kennen lernt.